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  • Dorfplatz Stattegg

    einstufiger, geladener Wettbewerb – 1. Preis/ Realisierung
    Öffentlicher Raum
    Stattegg, Österreich
    2018

    Cirque de Stattegg

    Unbekanntes regt zur Vorsicht an. Auf diese psychologische Grundveranlagung baut das Prinzip der Begegnungszonen. Sich umschauen, Blickkontakte suchen, Reaktionen einschätzen bewirken gegenseitige Rücksicht und Respekt und machen gleichberechtigtes Nebeneinander erst möglich.
    Wir wollen daher auf dem Dorfplatz für den „durchreisenden Autofahrer“ eine Atmosphäre schaffen, die sich besonders deutlich von seinem Reservat der linearen Fahrbahn unterscheidet. Auf eine kurze Distanz verliert er so die gewohnte Schiene und muss sein Verhalten, das ihn auf das Streben von A nach B fokussiert, ungewohnten Gegebenheiten anpassen.

    Um diesen Überraschungseffekt zu erzeugen, gilt es die charakteristischen Merkmale der Straße mit Unerwartetem zu kontrastieren. Dabei bleibt die Straßenführung im Wesentlichen erhalten, durch den Materialwechsel auf besenrauen Beton verliert sich jedoch ihre Dominanz in der Fläche des Platzes.

    Wir wählen als Gegensatz zur linearen Stringenz der Straße die Kreisform als primäres Gestaltungselement.
    Der große Ring bildet – einer imaginären Zirkuskuppel vergleichbar – das Zentrum des Platzes. Von 8 schlanken Stahlsäulen abgehängt gibt er dem Dorfplatz eine eigenständige Identität und macht den Platz zum Raum. Bei Dunkelheit erzeugen punktförmige Lichtquellen einen Sternenhimmel und schaffen eine zentrale Ausleuchtung des Platzes.
    Die Markthalle in Form eines kreisförmigen Daches ist als Treffpunkt und Aufenthaltsraum vor allem für Junge gedacht. Frei aufgestellte Sitzgelegenheiten und einzelne Markttische sind das mobile Mobiliar. Das geschlossene Segment dient als verschließbarer Lagerraum für wertvolle Infrastruktur. Verschiebbare Elemente können als Windschutz hervorgeholt oder hinter dem Lagerraum abgestellt werden. Das Dach wird von zwei Stahlträgern, die sich auf das Lager und zwei schlanke Säulen stützen und dazwischen gespannten, miteinander verschraubten Kassetten aus Stahlblech getragen.
    Die grüne Pergola gleicht einem traditionellen Pavillon und bietet im Sommer einen von rankendem Grün umgrenzten schattigen Sitzplatz. Vertikal gespannte Stahlseile verdichten sich horizontal zu einem Netz und bilden das Rankgerüst für Wand und Dach. Die halbkreisförmige Sitzbank ist aus massivem, harzfreiem Birkenholz.

    Die Beibehaltung wesentlicher Teile der bestehenden Platzoberfläche und deren partielle Ergänzung in gleichem Material ist eine wichtige Voraussetzung, das vorgegebene Kostenziel zu erreichen.

    Mitarbeiter:
    Ena Kukić

    Modellbau: Dimo Zelyazkov

    © HoG architektur

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